Die Stifterin der Stauferstele besuchte Cheb/Eger
10.09.2012
bis: 10.09.2012 In der Kategorie: HISTORISCHE VERBINDUNGEN UND ZUSAMMENHÄNGE | autor: Cheb 2013 |
Die Vorbereitungen für die Aufstellung der Stauferstele an der Egerer Burg werden fortgesetzt
In Begleitung von Mitgliedern der Gesellschaft für staufische Geschichte besuchte Frau Annemarie Marliese Meissner aus Stuttgart die Stadt Cheb. Diese Dame ist die Stifterin eines beachtenswerten Kunstwerks – der Stauferstele im Wert von 25 000 EUR, die am Eingang zur Egerer Burg stehen soll. Cheb hat sich Frau Meissner nicht zufällig ausgesucht: „Wie ich feststellen konnte, stammten meine einstigen Stammahnen eben aus Eger, das Wort Eger (tschechisch Cheb) kam sogar in deren Familiennamen vor“, erläuterte sie. Frau Meissner begleiteten die Komiteemitglieder der Gesellschaft für staufische Geschichte mit Sitz im deutschen Göppingen – Dr. Gerhard Raff, Schriftsteller und Träger mehrerer literarischer Preise, Dr. Georg Friedrich Kempter, der früher im Landesdenkmalamt Baden-Württemberg tätig war und der Bildhauer Markus Wolf. Die Stauferstelen haben die Form eines 3,5 m hohen Achtkants aus Travertin, der unweit von Nürnberg gebrochen wird.
Ihr Oberteil ziert ein goldenes Band, das die Kaiserkrone symbolisiert. Die Stauferstelen stehen bereits in neunzehn Städten Deutschlands, Österreichs und Italiens und zwar je an Standorten, die mit dem mächtigen Staufer Adelsgeschlecht, das eine Reihe römisch-deutscher Könige und Kaiser hervorbrachte, verbunden sind. „Die Enthüllung der Stele könnte einer der Hauptpunkte des Begleitprogramms der Gartenschau im nächsten Jahr werden. Dazu wird auch die große Ausstellung „Das Egerland unter der Herrschaft der Staufer“ auf der Egerer Burg gehören, deren Geschichte eben mit diesem mächtigen Adelsgeschlecht eng verbunden ist. Und es war eben einer der bekanntesten Herrscher aus diesem Adelsgeschlecht, der berühmte Friedrich Barbarossa, der das ursprüngliche Bauwerk zum Ende des 12. Jahrhunderts in eine Kaiserpfalz umbauen ließ, wobei es sich um die einzige Burgarchitektur dieser Art auf unserem Gebiet handelt,“ sagt Ing. Michal Pospíšil, Vizebürgermeister von Cheb, der mit der Vorbereitung der Gartenschau 2013 beauftragt wurde.
Die Stauferstele soll in Cheb direkt am Eingang zu der zum Burgtor führenden Brücke stehen. „Ursprünglich dachten wir an einen Standort direkt im Burgareal, letztendlich wählten wir jedoch einen ganzjährig frei zugänglichen Standort, so dass die Touristen die Stele auch außerhalb der Öffnungszeiten der Burg besichtigen können“, ergänzte Pospíšil. Mit dem ausgewählten Platz für die Stauferstele waren Frau Meissner sowie die Komiteemitglieder sehr zufrieden. Ebenso begeistert waren sie von der Burg selbst, vor allem von der einzigartigen Doppelkapelle. Eben hier unterzeichnete der Staufer Herrscher und künftige römische Kaiser Friedrich II. am 12. Juli 1213 die sog. Goldene Bulle zu Eger. Durch diese Urkunde wurden die Beziehungen zwischen der weltlichen und kirchlichen Macht kodifiziert. Der 12. Juli 2013, an dem genau 800 Jahre seit der Unterzeichnung dieser Urkunde vergehen werden, bietet sich also geradezu als Termin der Enthüllung der Stele an. „Es handelte sich um eine Urkunde mit Bedeutung für ganz Europa. Um es näher zu bringen, würde ich sagen, es handelte sich um solch ein wichtiges Ereignis, als wenn man heutzutage in Cheb den häufig diskutierten Vertrag von Lissabon unterzeichnen würde“, erläuterte der Vizebürgermeister von Cheb Michal Pospíšil. Erinnern an dieses Ereignis wird dann auch eine Inschrift auf der Stauferstele – in vier ihrer Seiten (vier bleiben frei) werden wichtige Daten eingeritzt, die mit der Egerer Burg und den Staufern, die diese sehr lieb gewannen und oft besuchten, hier auch Hochzeiten abhielten und Weihnachtsfeste feierten, verbunden sind. Dank dieser Tatsache erfreute sich Cheb damals eines völlig außerordentlichen Rufes – der Machthaber wechselte nämlich im Rahmen seines Herrschergebietes ständig seinen Aufenthaltsort und herrschte von dort, wo er gerade verweilte.
Frau Meissner widmet die Egerer Stele in memoriam ihrem verstorbenen Mann, Professor Friedrich – Marbod Meissner (1922-2007). Dieser ausgezeichnete Arzt, ursprünglich Facharzt für Chirurgie, machte sich um den Aufbau der ersten deutschen Blutbank in Tübingen verdient, er war der erste Facharzt für Anästhesiologie in Deutschland überhaupt sowie ein Pionier moderner Narkosemethoden, er nahm an einer Reihe von Missionen des Roten Kreuzes teil und war als Professor an europäischen und außereuropäischen Universitäten tätig. Im Jahre 1979 gründete er in Stuttgart die bis heute aktive Europäische Gesellschaft zur Erforschung und Behandlung von chronischen Schmerzen Schmerzhilfe e.V.
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